Deutsche Festtage im American Sport

Hallo MSC-Gemeinde,

jedes Jahr steht der Juni klar im Zeichen von NBA und NHL Finals. Auch dieses Jahr war dies der Fall, doch dass es aus deutscher Sicht derartig sensationell werden könnte, das konnte keiner erahnen.

Beginnen will ich mit den herausragenden und mehr als verdienten Sieg der Dallas Mavericks in den NBA Finals, der zwar schon hinlänglich von allen Medien gewürdigt wurde, was dem Sport in Deutschland nur gut tun kann, aber hier garantiert nicht unbeachtet bleiben darf. Angeführt von einem stark aufspielenden Dirk Nowitzki gelang es den Texanern, das Trauma von 2006 hinter sich zu lassen und fünf Jahre nach der Finals-Niederlage gegen die Miami Heat die Revanche für sich zu entscheiden. Gegen das Team, das von großartigen Einzelspielern getragen wird, sah es anfangs nicht danach aus, als könnte man der Rolle des Underdogs entschwinden und den großen Coup landen, doch ein Teamplay sondersgleichen sorgte dafür, dass am Ende die Mannen um Dirk Nowitzki die Serie mit 4-2 für sich entscheiden konnten. Nowitzki, der im Schnitt mit 26 Punkten und 9,7 Rebounds pro Spiel brillieren konnte, wurde gleichzeitig MVP dieser Finals, was den lang gehegten Traum vom Titel nicht nur in Erfüllung gehen ließ, sondern gar krönte. Die Interviews mit ihm nach diesem großen Erfolg ließen erkennen, wie hungrig und fokussiert er darauf war und welchen Stellenwert dieser Titel für ihn hat. Seit vielen Jahren arbeitete er auf diesen Tag hin, versuchte gemeinsam mit Mark Cuban, dem Besitzer der Mavericks, ein schlagkräftiges Team und einen entsprechenden Coaching Staff um sich herum zu installieren und scheiterte oftmals viel zu früh in den Playoffs. Und die bereits angesprochene schmerzhafte Niederlage in den 2006er Finals ließ seinen Drang, genau diese Bühne erneut zu betreten und dieses Mal mit der Trophy in den Händen zu verlassen, stetig wachsen. Dieses Jahr war es nun endlich so weit! Mit Spielern wie Tyson Chandler, Shawn Marion und DeShawn Stevenson wurden in den letzten 2 Spielzeiten großartige Charaktere in das Team geholt, die sich gemeinsam mit Jason Terry, Jason Kidd und Dirk Nowitzki die Jagd auf den Titel auf die Fahnen schrieben und diese bis ins Ziel trugen. Mit Coach Carlisle und Co. fand man außerdem ein routiniertes Trainergespann, das alle Qualitäten des Teams optimal zu nutzen wusste und ein facettenreiches Playbook kreierte, das offensiv und defensiv Maßstäbe setzte.

Also auch an dieser Stelle Gratulation an Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks und einen großen Dank für diese atemberaubende Saison!

Doch dann waren da ja noch die heiß umkämpften Spiele um den Stanley Cup, der Trophäe für den Meister der NHL! Und in der Finalserie kam es zum erstem Mal in der Geschichte dieser zu einem Aufeinandertreffen von zwei Deutschen. Der Meister der Eastern Conference, die Boston Bruins, stand auf dem Weg in die Finals zwar oftmals mit dem Rücken zur Wand, musste schon im Vorfeld zwei Mal über 7 Spiele gehen, erreichte diese aber durchaus verdient. In den Reihen der Bruins finden wir Verteidiger Dennis Seidenberg, der einen großen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft hat und gemeinsam mit Kapitän Zdeno Chara und dem überragenden Goalie Tim Thomas (MVP) in den gesamten Playoffs zuverlässig dafür sorgte, dass die Spiele in der Defense gewonnen wurden.
Der Meister der Western Conference, die Vancouver Canucks, konnte sich als bestes Team der Conference bis ins Finale kämpfen und wurde dabei gestützt von einem weiteren deutschen Verteidiger, Christian Ehrhoff. Auch er ist Leistungsträger in seiner Mannschaft und auch er sorgte dafür, dass sich die Canucks mit beeindruckenden Werten bis in die Finals arbeiteten.
Doch auch hier gilt das Motto “Es kann nur Einen geben”! In diesem Jahr war es Dennis Seidenberg, der am Ende die wahrscheinlich imposanteste Tröphäe des Sports in die Höhe stemmen durfte, nachdem auch diese Serie erst im siebten Spiel entschieden wurde. Und auch wenn die Ausschreitungen in Vancouver die Feierlichkeiten etwas überschatteten, so fand auch diese Profiliga einen verdienten Champion. Die Boston Bruins, letztmalig 1972 Meister der NHL, holten sich damit den sechsten Titel der Vereinsgeschichte und Dennis Seidenberg wurde nach Uwe Krupp (1996, 2002) der zweite Deutsche, der sich NHL Champion nennen darf!

Demnach auch hier meine Glückwünsche an Dennis und seine Teamkollegen!

Somit fanden nun die Spielzeiten zweier großer amerikanischer Ligen ihren Abschluss. Wer nun aber glaubt, dass Mike’s Sportscards in die Sommerpause geht, der irrt gewaltig! Wir verlagern unseren Focus einfach etwas, denn zum einen nimmt die Major League Baseball so langsam Fahrt auf und steuert in Richtung All-Star Game, und anderseits beginnen auch bald die Vorbereitungen auf die neue NFL Saison, wobei der weitere Verlauf des Lockouts noch abzuwarten ist.

Es bleibt also spannend!

Sportliche Grüße, Euer Micha

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