NBA Playoffs – Es wird heiß!

Na das war doch mal ein Spiel, oder? Alle Nachteulen werden es sich nicht haben nehmen lassen, das erste Spiel der Western Conference Finals zu verfolgen. Die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki treffen auf Kevin Durants Oklahoma City Thunder. Oklahoma City konnte sich in Runde 2 erst in sieben Spielen gegen die Memphis Grizzlies durchsetzen und war dadurch bei weitem nicht so ausgeruht wie die Dallas Mavericks, die ihrerseits den amtierenden Meister aus Los Angeles mit vier überzeugenden Siegen und einem Sweep abfrühstückten. Doch nun schauen wir uns den bisherigen Verlauf der Playoffs mal im Detail an:

Die Eastern Conference

Das erste Mal seit der Jordan-Ära beendeten die Bulls die Regular Season auf Platz eins und sicherten sich damit das Heimrecht bis in die Finals. Und ebenfalls das erste Mal seit MJ stellen die Bulls den Most Valuable Player der NBA – Derrick Rose! Der jüngste MVP der NBA Geschichte führte sein Team mit herausragenden Stats, einer Menge Hingabe und eindeutigen Führungsqualitäten zurück an die Spitze. Enttäuschend wäre es nur gewesen, wenn nun ein frühes Ausscheiden aus den Playoffs gefolgt wäre, doch dazu sollte es nicht kommen.

Hier habt ihr erstmal das Bracket nach gespielter erster Runde.

Ein geschultes Auge lässt nun erkennen, dass die Bulls, nachdem sie trotz Überlegenheit etwas Mühe hatten, die Indiana Pacers mit der erwarteten Deutlichkeit zu besiegen, in den Conference Semifinals auf die Atlanta Hawks trafen. Auch dort konnten die Bulls in allen Belangen überzeugen, schafften es aber nicht, die Serie in vier Spielen zu entscheiden. Die zwischenzeitlichen Probleme mit den aus der Distanz sehr treffsicheren Guards der Hawks sorgten dafür, dass auch hier die Serie über mehr als nur vier Spiele ging. Erst in Spiel 6 wurde das Ticket für die Conference Finals gelöst. Auffallend war aber, dass trotz der MVP-würdigen Vorstellungen von Derrick Rose das Team im Vordergrund stand und die Spiele gewann. Eine ausgegliche Starting Five und perfektes Roleplay von der Bank machen dieses Jahr die Bulls aus. Defensiv eines der stärksten Teams der Liga und offensiv mit diversen Optionen, so scheinen mir die Bulls unaufhaltsam auf ihrem Weg in die NBA Finals.
Eine Hürde gilt es allerdings noch zu nehmen! Die Miami Heat, die ohne Zweifel die wohl talentierteste Starting Five auf das Parkett bringt, schaffte es ebenfalls in die Conference Finals. In Runde 1 noch mit nahezu leichtem Spiel gegen die Philadelphia 76ers gewonnen, erwiesen sich die Boston Celtics in Runde 2 als erwartet schwerer Brocken. Auch wenn bereits nach 5 Spielen die Entscheidung zugunsten der Miami Heat fiel, so waren es doch hart umkämpfte und mitreißende Spiele, in denen sich auch gerne mal Akteure in den Vordergrund spielten, von denen man es nicht erwartet hätte. Etwa James Jones (25 Punkte in Spiel 1) oder Joel Anthony (12 Punkte, 11 Rebounds in Spiel 3) von den Miami Heat. Oder aber Delonte West von den Boston Celtics, der in der gesamten Serie seine Stats verbesserte und damit den angeschlagenen Rajon Rondo entlasten konnte.

Auf jeden Fall kommt es nun zum erhofften und auch von vielen erwartetetn Aufeinandertreffen der Chicago Bulls mit den Miami Heat und Spiel 1 zeigte bereits, worauf es in dieser Serie ankommen wird. Defense! Es ist zwar kaum vorstellbar, dass es den Bulls ein weiteres mal gelingt, derartig die Boards zu dominieren (45:33 Rebounds!) und 16 Turnovers zu forcieren (Wade und James mit jeweils 4!), doch wird es auch in den kommenden Spielen auf das Matchup LeBron James vs. Luol Deng ankommen. Und wenn dann bei den Bulls auch noch die Bank funktioniert, vergessen darf man nämlich nicht, dass Spieler wie Taj Gibson und Ronnie Brewer dafür gesorgt haben, dass selbst dann, wenn die Stars ihre Pausen brauchten, die Bulls ihre Führung halten und gar ausbauen konnten, ganz egal, wer bei Miami gerade auf dem Parkett stand!
Bleibt also abzuwarten, ob sich Miami fangen wird und Spiel 2 seinerseits den Stempel aufdrücken kann…

Die Western Conference

Hier liegt unser Hauptaugenmerk natürlich bei Dirk. Was kann er gemeinsam mit den “alten Recken” wie Kidd und Peja Stojakovic erreichen? Schaffen sie einen weiteren Ausflug in die NBA Finals? Es sieht ganz so aus…
Doch erstmal zum bisherigen Geschehen im Westen. Das Ausscheiden der San Antonio Spurs war bereits ein Thema und die Memphis Grizzlies, denen diese Überraschung gelang, zeigten im weiteren Verlauf, dass sie es durchaus verdient haben. Auch gegen die Oklahoma City Thunder um Kevin Durant und Russell Westbrook waren sie keineswegs chancenlos und unterlagen erst im siebten Spiel gegen den Favoriten. Ein Playoff-Auftritt, den kaum jemand erwartet hat! Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass es Zach Randolph doch noch mal gelingt, seine Lethargie der letzten Jahre abzulegen und wieder die Leistungen zu bringen, die man aus seinen Jahren in Portland gewohnt war. Für den Sammler hätte ich da übrigens etwas passendes… HIER und HIER
Viel spannender sollte hingegen das andere Conference Halbfinale sein, Dallas Mavericks gegen die Los Angeles Lakers, doch es kam anders! In vier Spielen besiegten die Texaner den Vorjahresmeister. Für Phil Jackson also kein weiterer Threepeat und Kobe bleibt weiterhin einen Ring hinter Michael Jordan. Dass es so weit kam, lag aber ganz besonders an ihm und den anderen Stars der Lakers. Intern brodelte es, die Presse kritisierte ganz besonders die “Big Men” Gasol und Bynum, und Kobe konnte kein einziges Spiel auch nur ansatzweise dominieren, anders als in den beiden Jahren zuvor! Wo es nach 2 Heimspielen und 2 Niederlagen für die Lakers noch erstaunte Gesichter gab, sah man am Ende der Serie ein, dass sich mit den Mavericks das eindeutig bessere Team durchsetzen konnte. Bezeichnend war dabei das Spiel 4, in dem Jason Terry und Peja Stojakovic von der Bank kommend allein 15 von 16 Dreiern trafen und der schwächelnden Defense der Lakers ihre Grenzen aufzeigten. Da konnten sich Dirk und Jason Kidd auch prompt mal etwas schonen, während bei den Lakers ein Spieler nach dem anderen “austickte”. Erst gab es eine Menge unrühmlicher Fouls, dann das erste gröbere Einsteigen von Lamar Odom gegen Nowitzki, bis dann Andrew Bynum in einer Phase, in der schon alles entschieden war, seinen Ellbogen und ganz viel Masse gegen J.J. Barea einsetzte und diesem indirekt fast die Schulter auskugelte. Für mich immer noch unverständlich, dass er dafür nur eine 5-Spiele-Sperre bekam…

Demnach heißt es nun: Eastern Conference Final – Dallas Mavericks vs. Oklahoma City Thunder.
Das erste Spiel konnte aus deutscher Sicht schon mal nicht besser laufen. Nahezu im Alleingang gewann Dirk dies mit 121:112 und brachte es auf überragende 48 Punkte, 6 Rebounds und jeweils 4 Assists und Blocks, dann auch noch 12 von 15 Würfen aus dem Feld getroffen und mit 24 von 24 verwandelten Freiwürfen einen neuen NBA-Rekord aufgestellt, das stellte selbst Durants 40 Punkte in den tiefsten Schatten. Dazu kamen die gewohnten Leistungen der Bankspieler und Dallas führt in der Serie mit 1:0, nächstes Spiel am Donnerstag!

Game 1 Recap

Und in eigener Sache sei drauf hingewiesen, dass es in meinem Shop von Dirk mal wieder ein “großes Stück Trikot” gibt!

Viel Spaß bei den kommenden Spielen, ich melde mich! ;)

Euer Micha

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